"FOCUS" Magazin (Juni/2009) berichtet exklusiv über secty lifePatron.
Schnelle Reaktion bei Erdbeben. Das Warnsystem soll Menschen zur Flucht aus Häusern verhelfen und Schäden verhindern
Am Freitag dem, dem 20. Februar dieses Jahres, bebte in Kaschmir die Erde. Im Normnalfall trifft die Naturgewalt die Menschen völlig unvorbereitet. Diesmal aber wurden Sie gewarnt: In vier Dorfhospitälern gab ein System Alarm, das erst kurz vorher installiert worden war. Noch vor dem Eintreffen der zerstörerischen sogenannten Sekundärwellen heulten die Sirenen, sodass die Bewohner ihre Häuser verlassen konnten.
Entwickelt hat das lifePatron getaufte Warnsystem die in Ickern ansässige Firma Secty Electronics in Zusammenarbeit mit dem Geoforschungszentrum Potsdam. Seine Sensoren registrieren die harmlosen Primärwellen, die sich doppelt so schnell ausbreiten wie die Sekundärwellen.. Der Laufzeitunterschied entspricht der Vorwarnzeit. Sie wächst mit dem Abstand zum Epizentrum. "Erdbeben warnen vor sich selbst", sagt Secty-Chef Jürgen Przybylak. Oft sind es nur wenige Sekunden, doch sie können den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten.
Das System belässt es jedoch nicht bei der Warnung. Je nach Gebäudeausstattung und-größe übernimmt seine Elektronik auch eine Reihe von Schutzfunktionen. In Einfamilienhäusern unterbricht ein elektromagnetisches Ventil die Gaszufuhr, Brände werden so verhindert. Bei Industrieanlagen und Hochhäusern lassen sich Sichewrheitstore öffnen, Kräne und Aufzüge fahren in Parkposition, Strom und Wasser werden abgeschaltet, Rolltreppen bleiben stehen.
In Erdbebenregionen erhalten laut Przybylak immer mehr Häuser den lifePatron, darunter Hospitäler, Hotels und Amtsgebäude. In Deutschland kaufte unter anderem ein Gasversorger auf der Schwäbischen Alb das System - auch dort kann die Erde Beben.
