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Tuesday, 31.07.12 06:32 Uhr

Neues Erdbebenwarnsystem im Erdgasnetz der IWB

Von: IWB, Erik Rummer
30.07.2012Die IWB rüsten ihr Erdgasnetz mit einem neuartigen, erstmals in der Schweiz angewandten Erdbeben-Warnsystem aus. Bei einem schweren Erdbeben wird künftig die Erdgaszufuhr in das Versorgungsnetz der IWB automatisch geschlossen. Damit werden Folgeschäden durch unkontrolliert austretendes Erdgas verringert.

Fünf Übergabestationen speisen Erdgas aus dem Transportnetz in das Versorgungsnetz der IWB ein. In diesen Stationen sorgen künftig hochsensible Sensoren für mehr Sicherheit. Die Geräte können ein schweres Erdbeben einige Sekunden früher bemerken als der Mensch.
Diese Zeit reicht, um automatisch die Gaszufuhr aus dem Transportnetz in das Versorgungsnetz zu schliessen. Treten dann schwere Schäden an den Leitungen auf, strömt kein Erdgas mehr in das Versorgungsnetz, was Folgeschäden durch Brände verringert.

Das erstmals in einem Schweizer Erdgasnetz eingesetzte System basiert auf bewährter Technik. Einige Entwicklungshilfeorganisationen setzen das System bereits in besonders erdbebengefährdeten Regionen ein, um die Bevölkerung vor einem Erdbeben zu warnen. Das System erkennt die jedem Erdbeben vorangehenden Primärwellen, die noch keinen Schaden
anrichten. Aus den empfangenen Signalen errechnet das System blitzschnell, wie stark die Sekundärwellen, also das eigentlich spürbare Erdbeben, sein werden. Bei einem starken Beben löst das System einen Alarm aus.

Die IWB wollen das Warnsystem so aufbauen, dass die Sensoren in den fünf Übergabestationen miteinander kommunizieren. Sobald zwei der fünf Geräte Alarm schlagen, schliessen alle Übergabestationen die Gaszufuhr ins Netz. Das noch im Netz befindliche Gas können die
IWB- Pikettmonteure kontrolliert ablassen. Dies verringert die Gefahr schwerer Brände, die durch dauernd nachströmendes Erdgas genährt werden.

Weitere Massnahmen zur ErdbebensicherheitObwohl erdverlegte Leitungen bei einem Erdbeben nur gering gefährdet sind, haben die IWB seit 2001 alle älteren, bruchgefährdeten
Erdgasleitungen durch solche aus elastischerem Material ersetzt. Als weitere Sicherheitsmassnahme wurden im gesamten Versorgungsnetz zusätzliche Schieber eingebaut. Damit können beschädigte Netzteile vom restlichen Netz getrennt werden, so dass die Auswirkungen allfälliger Leitungsschäden begrenzt bleiben.

30.07.2012 Artikel IWB